Sonntag, 5. Januar 2014

Step by step....

Haha! Ich hab es gewagt!!!



Und es war auch gar nicht schlimm! An dem Tag hat die Sonne so schön geschienen, und Mama war so erwartungsvoll, da habe ich mir einen Ruck gegeben und bin hinter Yoshi - ganz vorsichtig natürlich - auf die Terrasse geschlichen. Diesmal war der Boden auch nicht so kalt und die warmen Strahlen der Sonne auf meinem Fell waren richtig schön :)

Mein Papa hat dann von einem Strauch oder so etwas einen lustigen Wedel abgerupft und wir haben damit zusammen gespielt. Das hat vielleicht interessant gerochen! Überhaupt riecht draußen alles soooo spannend und dann macht es auch viel mehr Spaß, damit zu spielen. Ich hab so lang mitgemacht, bis ich vor lauter Anstrengung hecheln musste, und dann hab ich mich einfach fallen lassen.


Hab mich richtig, richtig wohlgefühlt, aber etwas umheimlich war es mir trotzdem. Immer wenn sich etwas bewegt hat oder komische Geräusche kamen, die ich nicht kannte, bin ich vorsichtshalber schnell wieder rein geflitzt. Aber auf dem Boden kann man sich ganz toll wälzen! Da liegt soviel Dreck und Sand und wenn man sich hin- und herwirft, ist das wie ein kleines Peeling. Hab ich solange gemacht, bis mein Fell ganz schmutzig war und Mama ein bisschen böse geguckt hat ;) Aber als sie sah, wie viel Spaß mir das gemacht hat, konnte sie mir natürlich nicht lang böse sein.

Seit dem waren wir schon ein paar Mal draußen und das Wälzen ist mein kleines Ritual geworden. Danach muss ich mich zwar noch länger sauberschlecken als sonst, aber das ist es wert! Nur auf das Gras traue ich mich noch nicht - das ist so ganz anders, als der Boden, den ich kenne. Aber Yoshi läuft da ständig drauf rum und lebt noch - vielleicht wage ich es also auch bald mal.
Bis dahin freut meine Mami sich einfach, dass ich mich überhaupt raustraue, und nervt mich ständig mit "Beweisfotos", auf denen ich niedlich in die Kamera gucken soll. Ich mache dann einfach gute Mine zum bösen Spiel und freue mich innerlich schon auf das nächste Bad im Dreck....

Sonntag, 22. Dezember 2013

Leinen los!

Erinnert ihr euch noch an dieses merkwürdige Teil namens Leine?
Jetzt weiß ich endlich, wofür das gut ist! Seit Yoshi da ist, dachte ich ja zuerst - naiv wie ich bin - dass nun erstmal Ruhe wär und einfach alles so bleibt, wie es ist. Aber hier kehrt scheinbar nie Ruhe ein! Seit kurzem hat nämlich auch Yoshi so eine "Leine". Und dann irgendwann passierte etwas ganz Verrücktes: Mama und Papa haben die Tür, also die nach draußen zum Garten, aufgemacht!

Dass wir in der neuen Wohnung einen Garten haben wusste ich ja schon lange. Und es war auch total interessant, von der Fensterbank aus da die ganzen Vögel und andere Katzen zu beobachten, die da immer rumflatterten und durchliefen. Aber jetzt sollte ich da selber raus gehen!!!


Da stand die Tür also nun offen und ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Scheinbar war diese Leine dazu da, dass ich nicht weglaufen kann?! Als ob ich das gewollt hätte! Die Wohnung ist schön und groß und warm und sicher. Hier brauche ich vor (fast) nichts Angst zu haben! Nach "draußen" zog es mich so gar nicht. Yoshi hatte mir viel von seinem Leben in diesem Draußen erzählt. Dass es viele gemeine andere Katzen und auch gefährliche Hunde gab, dass man nie genug zu Essen hatte, und dass die Menschen auch sehr böse sein konnten. Und wenn das alles da "draußen" wartete, was sollte ich dann da?

Ne ne ne. Ich blieb also einfach vor der geöffneten Tür sitzen. Das fanden Mama und Papa wohl nicht so gut.... irgendwann hat Mama mich rausgetragen und mich auf den Boden gesetzt. Wuuuah, war das kalt! Ich wollte bloß schnell wieder rein und bin ganz flink und geduckt wieder reingehuscht. Aber wisst ihr was?? Yoshi lief plötzlich ganz freiwillig draußen rum und schnupperte alles an! Hatte der kleine Verrückte etwa vergessen, was er mir selber erzählt hatte? Oder war das "draußen" bei uns etwa ein anderes als das "draußen" von Yoshi? Zur Sicherheit beschloss ich trotzdem, erstmal abzuwarten. Ich wartete also in sicherer Entfernung, bis alle wieder da und die Tür wieder zu war. Ab auf die Couch und erstmal vom Schreck erholt...


Ein bisschen später kam Yoshi vorbei und kuschelte sich neben mir zusammen. Ich habe ihn dann gefragt, warum er keine Angst vor dem Draußen hat und er hat mir erklärt, dass Angst eine schlimme Sache ist, weil sie einen viele Chancen verpassen lässt. Als er noch draußen gelebt hat, kamen eines Tages die Tierschützer, um ihn und ein paar andere Katzen einzufangen. Viele von denen hatten so große Angst, dass sie einfach weggelaufen sind, aber er ist geblieben und wurde schließlich von diesen Menschen gerettet, gepflegt, gefüttert und geliebt, und nur dank ihnen ist er heute bei uns. Er erklärte mir noch, dass man manchmal einfach auf sein Gefühl hören muss und dass ich doch wisse, dass Mama und Papa uns niemals etwas Schlimmem oder Gefährlichem aussetzen würden. Auch wenn Yoshi noch sehr klein ist - er ist ein echt schlauer Kerl.
Und so nahm ich mir an diesem Abend vor, beim nächsten Mal den großen Schritt nach "Draußen" zu wagen und mein Vertrauen zu beweisen.

Mittwoch, 4. Dezember 2013

Two kitties are better than one - they're twice the fun!

Wenn ich an meinen Yoshi denke, dann kommt mir vieles in den Sinn: laut, frech, chaotisch, wild, aufdringlich, aufgeschlossen, verrückt, aufgedreht, abgedreht, lieb, treu, loyal. Der ist für mich wie mein kleiner Bruder, mein Mann und mein bester Freund in einem... einfach mein Yoshi!

Ok, am Anfang war ich vielleicht etwas eifersüchtig. Höchstens ein bisschen. Maximal so:
I----------------------------------------------------------------------------------------------------------I

Der war halt so klein und zierlich und hatte so ein richtiges Babyface. Da hatte ich ein bisschen Angst, dass meine Mama das viel toller findet als mich alten Sack. Ok, 4 ist eigentlich kein Alter, aber den Babybonus hab ich halt schon lange nicht mehr...
Später hab ich dann gemerkt, dass das ganz praktisch sein kann. Wenn ich mal meine Ruhe haben will und keine Lust auf Kuscheln habe, schieb ich einfach den Mini-Mann vor und verzieh mich in ne andere Ecke :)




Aber ich weiß genau, dass ich für meine Mama immer noch die Nummer 1 bin. Sie sagt übrigens oft, dass wir "Partykatzen" sind. Party heißt das, wenn sich ganz viele von diesen Wesen wie Mama und Papa zusammenrotten und dann gaaaanz laut werden. Und Dreck machen! Das nervt zwar, wenn dann der Boden so klebt, aber wenn so viele da sind, ist das eigentlich ganz lustig. Wir spazieren dann immer über alle Schöße und es gibt jede Menge Hände, die uns streicheln. Manchmal lassen die auch was Leckeres fallen, die scheinen ungeschickter zu sein als Mama und Papa...

Der Yoshi ist da wie ich, der mag auch erstmal jeden. Die Menschen finden Yoshi auch immer besonders lustig, weil der scheinbar denkt, dass er ein Hund ist. Der kann nämlich Sachen zurückholen! Apportieren sagt Papa immer dazu.Total verrückt. Mein Papa schmeißt dann irgendwelche komischen Sachen wie Flaschendeckel oder eine Packung Taschentücher. Am besten möglichst weit! Dann kommt der Yoshi angewetzt, fegt hinterher und kommt mit dem Teil in seinem Mund zurückgetrabt. Und dann geht das Spiel von vorne los.... total bekloppt sag ich euch. Das kann doch keinen Spaß machen?! Ich weiß nicht, was der sich davon verspricht. Na gut, bei Mama und Papa funktioniert das scheinbar... die sind dann immer ganz aus dem Häuschen. Ich bin halt doch der einzig normale in diesem Haus....


Donnerstag, 21. November 2013

Der Eine

Puh, da hab ich mich aber die letzten Tage rar gemacht ... und das, obwohl ich ja noch einen ganz wichtigen Teil meiner Geschichte zu erzählen habe!
So ein Katerleben ist halt auch nicht immer so unstressig, wie man denken mag. Was soll man denn in den 2 Stunden, die zwischen den Schlafpausen noch übrig bleiben, schon schaffen?! Meine Mami verlangt ja auch immer noch nach Zuwendung... heute hab ich aber gesagt, dass ich erstmal was erledigen muss! Und hier bin ich also, um euch die Geschichte über die Liebe meines Lebens zu erzählen. (Ok, meine zweite Liebe, denn die alleralleralllllllergrößte Liebe ist natürlich meine Mami!)

Es war zunächst ein Tag wie jeder andere - ich hatte allein gefrühstückt, ein wenig gedöst, eine kleine Fellmaus gefangen (ich schwöre, die hat sich bewegt!), ein wenig gedöst, aus dem Fenster geschaut - alleine, ein wenig gedöst und dann, als ich wieder wach wurde, stand er plötzlich da! Ca. so hat er mich angeschaut:


So zart, so klein, nein - winzig war er. Wo kam denn so ein kleiner Mini bloß her?? Alle Menschen mögen doch sonst immer die kleinen, süßen Katzen am liebsten. Und das sollte nun unser neuester Fall sein? Ich gab ihm nicht mehr als eine Woche, vielleicht zwei. Aber das Herz wurde mir schwer dabei.... denn der kleine Kerl hatte was an sich, das mich irgendwie mitriss. Ob ihr es mir nun glaubt: Nach zwei!!! Tagen waren wir die dicksten Freunde. Man, war der vielleicht frech und wild! Ich habe mich glatt 10 Jahre jünger gefühlt (und auch benommen, sagt meine Mami).
Ich hab dann erfahren, dass er genau wie ich aus der Türkei kam. Aber er hatte dort mit seinen Geschwistern auf der Straße gelebt und da mussten sie sich ihr Essen selber fangen, nicht nur die Fellmäuse! Er hat mir erzählt, dass er da ganz oft tagelang Hunger hatte und manchmal ganz komisches Zeug fressen musste. Seine Geschwister hatten alle schon ein Zuhause, nur ihn wollte keiner haben :(

Und dann ist ein kleines Wunder geschehen:
Mein Papi fand den Knirps genauso toll wie ich!!! Und hat gesagt, dass ich ihn behalten darf. Das war das allerschönste Geschenk aller Zeiten! Jetzt hatte ich endlich einen richtigen Freund für immer und musste nie mehr allein sein oder Angst haben, dass er am nächsten Tag abgeholt wird. Aber etwas fehlte natürlich noch... ein Name!

Mama hat dann ganz schnell gesagt, dass er Yoshi heißen soll. Komischer Name, aber was solls.Wir hatten also einen eigenen kleinen Yoshi :) Und jetzt seid doch mal ehrlich: Ist der nicht bildhübsch??


Ihr werdet noch viele, viiiiele Fotos von ihm zu sehen kriegen, denn seit er da ist, gibt's uns nur noch im Doppelpack...und wir haben schon viel zusammen erlebt :)

Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. Ich geh jetzt kuscheln! :)

Dienstag, 29. Oktober 2013

(Maus)Maki

Ich liiiiiiebe die neue Wohnung!!! Nachdem endlich alles ausgepackt und aufgebaut war (ich HASSE diese lauten Maschinen, die die dafür brauchen!) und damit dann auch die gewohnte Ruhe wieder eingekehrt war, habe ich nochmal gründlich alles erkundet und überprüft, ob die das auch ordentlich gemacht hatten. Joar, das konnte erstmal so bleiben. Meine Mami hat die ganze Zeit was davon gefaselt, wie tapfer ich doch bin und wie stolz sie auf mich ist, dass ich den Umzug so toll mitgemacht habe. Also manchmal... 1. Hatte ich ja wohl kaum eine Wahl und 2. bin ich doch kein Baby mehr! So oft wie ich schon umgezogen bin... und wisst ihr was?!
Ich LIEBE Umzüge geradezu. Warum? Ist doch ganz logisch: jeder Umzug bisher bedeutete immer eine Verbesserung. Zuerst zu der lieben Tierschützerin, wo es schon ganz ok war. Dann zu meiner Mami, was einfach genial war. Und jetzt in diese große neue Wohnung, das war doch das Beste, was mir je passiert ist! Ich war einfach nur glücklich.

Nach ein paar Wochen fing ich an, mich ein bisschen einsam zu fühlen. Wisst ihr, meine Eltern müssen fast immer "arbeiten" gehen. Was das ist weiß ich nicht, nur dass sie dann den ganzen Tag weg sind und ich alleine bin :( Aber da hatte ich Mami und Papi mal wieder unterschätzt ;) Noch am gleichen Abend kamen die beiden nämlich nicht allein nach Hause: Sie hatten wieder diese komische Box dabei, wo ich entweder zum Autofahren reingezwängt werde, oder, die andere Möglichkeit, wie aus einer Zauberkugel eine neue Katze herauskommt! Und, simsalabim, da war er auch schon: Maki!


Ich weiß nicht, ob ichs schon mal erzählt habe, aber wenn eine neue Katze zu uns kommt, dann brauch ich immer ein wenig, um mit der warm zu werden. Mich muss man erstmal erobern ;) Ich tue dann immer ganz böse, und fauche und knurre ganz laut. Manchmal hau ich sogar mit meinem Pfötchen, aber pssssst....das ist nur Show ;) Die sollen ja schließlich gleich wissen, wer der Boss ist. Bei Maki und mir ...  da stimmte einfach die Chemie. Der Arme war aber auch total verängstigt, ob ihrs glaubt oder nicht, der hat erstmal 2 Wochen nur unter der Couch gewohnt. Ich weiß nicht mal, ob der was gefressen hat ... Also musste ich auch nicht den Macker raushängen lassen und habe ihn verschont. Der war ja eh keine Gefahr!

Meine Mama hat sich dann sehr sehr viel um ihm gekümmert, aber das ist ok, denn ich weiß ja, warum sie das macht, und dass sie mich trotzdem noch am meisten liebhat. Maki hat dann irgendwann verstanden, dass meine Mama kein bisschen gefährlich ist, und ist dann manchmal unter der Couch hervorgekommen. Immer ein Stückchen näher dran hat er sich getraut, bis ich mal an ihm schnuppern konnte und er an meiner Mama. Ich hab mich dann wie ein großer Bruder um ihn gekümmert, und wir wurden richtig dicke Freunde. Mit dem konnte man vielleicht verrückt rumtoben! Das hatte mir so gefehlt, seit Filou weg war. Als meine Mami Maki dann zum ersten Mal streicheln durfte, da hat sie glaube ich fast ein bisschen geweint, weil sie so glücklich war. Naja, ihr könnt euch sicher denken, wie die Geschichte weiterging - irgendwann kam der Tag und auch Maki hatte ein neues, eigenes Zuhause gefunden.

Klar war ich traurig, aber irgendwie auch stolz. Maki war so ängstlich und scheu und schüchtern und unsicher gewesen, als er zu uns gekommen war. Und guckt euch mal an, was für ein stolzer und selbstbewusster Prachtbursche aus ihm geworden war:


DAS haben meine Mami und ich vollbracht! Und es hat sich richtig toll angefühlt. Ich glaube, ich werde langsam erwachsen!