Hui…heute hatte ich einen ganz schrecklichen Alptraum L Ich war wieder da, wo
ich gewohnt habe, als ich noch kein eigenes Zuhause hatte: in der Türkei. Als
mich keiner mehr haben wollte, da hatte mich eine ganz liebe Tierschützerin bei
sich aufgenommen. Dass die Menschen überhaupt so ein Wort wie „Tierschützer“
haben müssen, das finde ich ganz schön schlimm L
Die Frau war sehr lieb, aber wisst ihr was? Ich war da nicht
alleine… da waren außer mir noch sooooo viele andere Katzen! Ich kann ja nur
bis drei zählen, deshalb weiß ich die genaue Zahl nicht. Aber es waren drei mal
ganz, ganz oft! Und wenn so viele Katzen zusammenwohnen, dann ist das ein ganz
schönes Chaos sag ich euch. Irgendwer streitet immer, und manche sind gemein zu
den kleineren. Am schlimmsten war aber, dass die Frau sich natürlich nicht um
jeden genug kümmern konnte, auch wenn sie es immer versucht hat.
Ganz oft habe ich mich da einfach in einer stillen Ecke ganz
klein zusammengerollt, meine Augen zugemacht und mich schlafend gestellt. Dann
bin ich immer in eine andere Welt geflüchtet, mit meinen Gedanken natürlich
nur, denn weg konnte ich ja nicht, in der ich ein EIGENES Zuhause hatte, für
mich gaaaanz allein. Da hatte ich dann eine Mama und einen Papa. So heißt das
glaube ich, wenn man jemanden so doll liebt, dass man immer glücklich ist, wenn
man nie Angst oder Hunger haben muss, weil die sich immer um einen kümmern. In
dem Traum habe ich bei denen nachts im Bett geschlafen, und morgens, wenn mein
Bäuchlein geknurrt hat, habe ich sie wachgeschnurrt. Dann sind sie immer gleich
aufgestanden, haben mit mir gekuschelt und mir das leckerste Essen serviert,
das ich je gegessen hatte – soviel ich wollte! Und wenn ich mal was Böses
gemacht habe, dann haben sie mich trotzdem noch lieb gehabt. Wenn ich die Augen wieder aufgemacht habe, war leider immer alles wie vorher und dann bin ich manchmal sehr, sehr traurig geworden.
Bis zu dem Tag, als die Frau mich in diese schrecklich enge
Box gesperrt hat und mich zu einem riiiiesen großen und unglaublich lauten Ort
gebracht hat. Da waren so viele Menschen, das hatte ich noch nie gesehen! Ich
hatte große Angst, aber die Frau hat immer gesagt „Atesh, alles wird jetzt gut!“
Atesh war früher mein Name. Das ist türkisch und heißt Feuer in der Sprache
meiner neuen Mama. Was Feuer ist, weiß ich gar nicht, aber ich hatte immer das
Gefühl, dass der Name gar nicht zu mir
gehört. Dann war auf einmal die Frau weg und ich saß in so einer Kabine mit
vielen fremden Menschen. Einige haben mich angestarrt und ich hab mich einfach
wieder zusammengekauert und mich in meinen Traum vertieft. Einmal habe ich
gehört, wie jemand gesagt hat „keine Angst kleiner Mann, bald hast Du ein eigenes Zuhause!“ Da war ich plötzlich ein bisschen aufgeregt, aber so richtig
glauben konnte ich das noch nicht. Ich? Ein eigenes Zuhause? War das wieder nur
ein Traum?? War es nicht – von da an wurde alles noch viel aufregender! Aber
das erzähle ich beim nächsten Mal, mein Bäuchlein knurrt jetzt nämlich und
gleich bekomme ich sooo viel zu essen, wie da reinpasst ;)
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